S p o r t f ö r d e r u n g  a m  D H G

W ü r z b u r g

Interview mit André Laforet - Sportförderung am DHG und Stützpunkt Fußball

André Laforet, geboren am 24.12.1988, ist seit dem Jahre 2011 als Jugendtrainer tätig und seit dem 15.09.2017 aktiver Teil der Sportförderung am DHG. Der ehemalige Sportler war selbst Schüler am Deutschhaus-Gymnasium und machte dort 2007 erfolgreich seinen Abschluss. Jetzt ist er Trainer im Bereich Fußball und dort mittlerweile fest etabliert. Neben seiner Trainertätigkeit am Deutschhaus-Gymnasium-Würzburg ist er ebenfalls Jugendtrainer beim NLZ der Würzburger Kickers und trainiert zurzeit die U13 des FC Würzburger Kickers. Zuvor war er von 2011 bis 2018 beim SV Heidingsfeld ebenfalls als Trainer im Jugendbereich tätig und war zudem aktiver Teil des Trainerteams beim DFB-Stützpunkt Schwarzach in der Saison 2017/18. Als größten Erfolg in seiner fußballerischen Karriere als Spieler beschreibt André Laforet den Aufstieg in die U19 Bayernliga mit dem SV Heidingsfeld.  Die aktuell größten Erfolge in seiner Trainerlaufbahn sind für ihn sowohl der Aufstieg in die U13 Bezirksoberliga (SV Heidingsfeld) als auch der Aufstieg in die U15-Bezirksoberliga (SV Heidingsfeld). Hinzu kommt der erst kürzlich errungene Erfolg beim Bundesfinale „Jugend trainiert für Olympia“, bei welchem er als Teil des Trainerteams bestehend aus André Laforet, Anton Kramer und Simone Heubeck eine entscheidende Rolle spielte, denn in der Wettkampfklasse Jungen II (Jahrgang 2006-2008), sicherte sich das Deutschhaus-Gymnasium-Würzburg am 16.09.2022 die Silbermedaille und wurde somit deutscher Vizemeister.
Wir, haben uns mit Andre Laforet zusammengesetzt, um einen exklusiven Einblick aus Sicht eines Trainers in die Sportförderung am DHG, explizit im Bereich des Stützpunktes Fußball, zu ermöglichen und auch seine persönliche sportliche Karriere zu beleuchten.


Das Interview führten Ismael Sterz und Daniel Petryakov (Q12):

Was hat Sie dazu bewegt, als Trainer innerhalb der Sportklasse anzufangen?

Gute Frage! Es gab damals eine Ausstrahlung bei den Kickers, dass das Deutschhaus Trainer gesucht hat, ich war damals noch Trainer im Breitensport bei Heidingsfeld. Hatte auch immer schon die Idee, bzw. den Wunsch, das auch leistungsorientiert zu machen. Dazu hatte ich noch durch die Schülerschaft Kontakt zum Deutschhaus. Somit hat sich die Verbindung auch hergestellt. Anschließend gab es dann die Gespräche mit der damaligen und der jetzigen NLZ-Leitung, und dann hat sich alles recht schnell ergeben, dass ich in der Sportklasse anfange.

Wie schaffen Sie es zeitlich das Vereinstraining bei den Kickers, das Sportklassentraining und Ihre Arbeit unter einen Hut zu bringen?

Also es wird jedes Jahr schwieriger. Ich bin ja noch Student, heißt ich kann meine Module, meine Zeiten, in denen ich in der Uni bin, recht flexibel, das heißt ich lege meine Zeiten so, dass es auch alles passt. Das Gute ist halt, das Sportklassentraining ist Frühs, also Mittwoch und Donnerstag jeweils die beiden Stunden, Dienstag dann fünfte und sechste. Und zur Uni gehe ich dann meistens in den Zwischenzeiten hin, da abends ja das Mannschaftstraining ist. Also es ist nicht immer einfach, aber man kann es einigermaßen organisieren.


Wenn es für Sie kein Geheimnis ist, was war seitdem Sie am DHG Trainer sind für Sie der beste Jahrgang?

HaHaHa! Es waren alle gut. Mehr sag ich nicht.


Was war für sie der beste Moment, seitdem Sie Teil der Sportförderung am DHG sind?

Also sportlich ist es relativ einfach, dieses Jahr in Berlin die deutsche Meisterschaft. Es war erstens sehr überraschend, dass wir teilnehmen konnten, aufgrund der bayrischen Meisterschaft, und dann allgemein das ganze Turnier. Es war ein reiner Freudenlauf, wir haben da echt über performt, im positiven Sinn, und ja die Vize-Meisterschaft war aufjedenfall das sportliche Highlight. Ansonsten gibt es unglaublich viele Momente, weil einfach die Arbeit mit den Jungs sehr viel Spaß gemacht hat, es waren sehr viele coole Typen dabei, von daher kann ich da jetzt echt nichts rausgreifen, was jetzt anders bzw. besonders herausgestochen hat, da einfach jedes Jahr toll war. Alles verlief immer super! Da bin ich recht zufrieden!


Wie läuft eine Trainingswoche in der Sportklasse für die Fußballer grundsätzlich ab?

Die Konzeptionen haben sich von Jahr zu Jahr immer mal wieder geändert, dieses Jahr war es so, dass wir wieder unsere Blöcke hatten, mit verschiedenen Schwerpunkten. Beispiel Koordination & Kognition. Das heißt, dass wir eine kleine Aufwärmübung zu Beginn des Trainings hatten, die zum Thema gepasst hat, in welcher man auch schon ein bisschen die Birne aktiviert und dabei auch warm wird. Dann natürlich die Schwerpunktsetzung, bei der man beispielsweise einen technischen Inhalt hat, der aber auch kognitive Inhalte verbindet und dann eben Spielformen, die auf dem Thema aufbauen, also immer einen roten Faden in den Einheiten. Das ist für Dienstag und Mittwoch. Donnerstags haben wir dann noch den Alternativsport beziehungsweise Yoga als ergänzendes Mittel, welches dann von einem anderen Trainer durchgeführt wird. So war dieses Jahr das Training aufgebaut.


Sie sind jetzt seit fünfeinhalb Jahren Trainer in der Sportklasse, wird das nicht irgendwann langweilig oder überlegen Sie etwas anderes zu machen?

Also ich werde irgendwann sicherlich etwas anderes machen, weil ich das Studium dann auch zeitnah beenden werde, aber langweilig wird es nicht. Weil dadurch, dass sich die personelle Konstellation immer verändert und auch die Vorlagen sich immer ändern, hast du immer wieder neue Herausforderungen. Deshalb macht das auch jedes Jahr immer wieder sehr viel Spaß.


Gibt es Unterschiede zwischen dem Sportklassentraining und dem Vereinstraining bzw. Dinge, auf die Sie achten, da die meisten Sportler ja im Verein auch noch zusätzliche Belastung haben?

Das Sportklassentraining ist erst einmal Ergänzungstraining, das heißt, wir richten uns danach, welche Inhalte im Vereinstraining schwerpunktmäßig behandelt werden. Wenn die Spieler dort intensive Einheiten hatten, schrauben wir die Intensität im Sportklassentraining zurück. Des Weiteren ist es so, dass die Sportklasse auch mehr die individuelle Förderung im Blick hat, während sich das Mannschaftstraining natürlich immer auf die ganze Gruppe bezieht.


Haben Sie weitere Ziele, was Ihre sportliche Laufbahn angeht?

Ich fühle mich momentan im Jugendbereich sehr sehr wohl und mache das auch sehr gerne. Ich bin auch im Aufbaubereich gut aufgehoben, also mit den U12, U13 und U14 Mannschaften, in welchen die Jungs einfach noch extrem viel von den Trainern mitnehmen, das macht wirklich viel Spaß. Perspektivisch ist natürlich auch der Wunsch, im Jugendbereich mal höher zu trainieren. Das muss jetzt nicht die nächsten 1–2 Jahre sein, aber sicherlich mal in den nächsten 5–10 Jahren. Generell fühle ich mich im Jugendbereich sehr wohl und der Herrenbereich ist nichts, was ich anstreben würde, das heißt, da wo ich aktuell bin, bin ich erstmal gut zu Hause. Ob das dauerhaft in Würzburg sein wird, muss man mal schauen, aber Jugendbereich und NLZ ist schon etwas, wo ich mich sehr wohlfühle.


Hätten Sie sich zu Ihrer Zeit am DHG als Schüler auch eine solche Sportförderung wie in der Sportklasse gewünscht?

Definitiv, das war wirklich etwas, weshalb ich bereue, 1988 geboren zu sein, denn das hätte ich sehr sehr gerne mitgenommen. Ich finde generell, die Ausbildung in den Vereinen gerade im NLZ ist wirklich in vielen Dingen sehr gut. Man muss zwar nicht alles gutheißen, aber es ist eine sehr gute Ausbildung. Die Sportförderung am DHG von der ganzen Konstruktion her, wie die Klassen organisiert sind, aber auch natürlich dann das Training selbst, das hätte ich auf jeden Fall gerne mitgenommen, ja. Ich habe ja damals auch selber ein Jahr Bayernliga gespielt und da war es zeitlich manchmal echt problematisch mit den weiten Auswärtsfahrten, den Trainingseinheiten und der zusätzlichen schulischen Belastung in Richtung Abitur. Da hätte mir eine solche Unterstützung von der Schule, wie es jetzt am Deutschhaus Gymnasium der Fall ist, wirklich sehr geholfen.


Auf der Sportklassenwebsite beschreiben Sie sich selbst als selbstkritisch, ehrgeizig und emotional. Aus eigener Erfahrung können auch wir sagen, dass Sie hin und wieder mal im Training einen Schrei losgelassen haben, weil Sie mit sich selbst oder Ihren Mitspielern unzufrieden waren. Wieso sind Sie immer so mit Herz dabei?

Das ist eine sehr gute Frage:). Ja ja, das bin ich. Aber ja klar, Fußball ist meine Leidenschaft. Ich habe es als Spieler sehr gerne gemacht und als Trainer genauso und ich glaube, wenn du nicht mit voller Leidenschaft dabei bist, kannst du auch nicht alles abrufen. So wie ich von mir selbst erwarte, dass ich 100 % Einsatz gebe in jeder Einheit, in jedem Training und in jedem Spiel, erwarte ich das auch von meinen Mitspielern. Solange das passt, bin ich wirklich der beste Mitspieler. Doch wenn ich das Gefühl habe, dass jemand weniger gibt, dann bekommt er das auf jeden Fall von mir zu spüren.


Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg Ihnen in der Zukunft!

Danke euch Jungs. Immer gerne!